Verlag am Birnbach – Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen 

Prüft alles und behaltet das Gute

Die neue Jahreslosung aus 1. Thessalonicher 5, 21 ist ein Aufruf zu Freiheit und Verantwortung. Dieser Vers lädt uns ein, mit einem prüfenden und offenen Geist durch das Leben zu gehen.

Wir dürfen – und sollen – Dinge hinterfragen, ohne uns blind auf Meinungen, Traditionen oder Trends zu verlassen. Gerade in einer Welt voller Informationsflut und schneller Urteile sind wir aufgerufen, innezuhalten, sorgfältig zu reflektieren und die Wahrheit zu suchen.

Auffallend ist: das «Prüfen» steht im Plural. Es zeigt, dass Meinungsbildung nur im Miteinander gelingen kann. Vielfalt, Diskurs und das Ringen um unterschiedliche Perspektiven sind nötig, um Ergebnisse zu erzielen, die wirklich Bestand haben.

Aber woran erkennen wir das Gute? Ist es durch biblische Weisungen, das Gewissen oder die Mehrheitsmeinung definiert? Micha 6, 8 erinnert uns: «Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist: Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.» Das Gute ist nicht immer das Offensichtliche, sondern das, was stärkt, heilt und Beziehungen vertieft. Es zeigt sich oft in kleinen Taten, in Liebe, Hilfsbereitschaft und der Achtung vor dem anderen.

Gleichzeitig mahnt uns die Geschichte, dass auch Mehrheiten irren können. Deshalb ist das Prüfen ein lebenslanger Prozess, der uns hilft, Offenheit mit Standhaftigkeit zu verbinden.

Die neue Jahreslosung lädt uns ein, mutig zu prüfen, sorgsam das Gute zu bewahren und ohne Berührungsängste im Glauben und im Leben voranzugehen.

Wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr.

Maximian Schmidt, Elke Hofheinz

 


 

Maximian Schmidt

Elke Hofheinz